Werte auf Knopf. Schwarmkunst mit Kerstin Schulz

Gedanken zum Start von Pastor Dr. Thies Jarecki

Worte aus dem Johannesevangelium zum heutigen Sonntag Exaudi haben wir gerade gehört. (Johannes 16, 5-15) Ein bisschen sperrig sind diese Worte. Wie es dieser Sonntag auch schwer hat zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Nach der Reihe mit den österlichen Jubelnamen, nun so etwas wie ein Hilferuf. Exaudi. Erhöre. Ein Innhalten. Jesus wieder weg zu Himmelfahrt; und der Mut machende Geist zu Pfingsten noch nicht da. Eine Zwischenzeit. Etwas bahnt sich schon an. Aber ist noch nicht ganz da. Da feiern wir dieses Kunstwerk. Weihen es ein, noch nicht fertig. Nicht mit dem Feuerwerk zu Pfingsten. Sondern dazwischen. Erst ein Flügel von vieren. Es muss noch fertig werden. Nicht nur die vier Skulpturen. Erst richtig mit dem Gesehen. Mit den Knöpfen. Und es wird es zum nicht fertig werden bleiben, weil der Schwarm daran weiter knöpfen kann, solange es steht. Zwischenzeit. Schon angefangen aber auch noch nicht voll da.
 
Jesus spricht von etwas, was kommen wird, und was dafür passieren muss; was da sein wird und was dazwischen passieren muss.
Sperrig die Worte Jesu. Ein wenig Oberleherhaft. Warum er verschwinden muss. Was erst passieren kann, wenn er bald weg sein wird.
Dass der Tröster erst kommen kann, wenn Jesus fehlt. Erst da die Kraft von Gottes Geist bei uns zur Geltung kommt. Das Trost eine Trennung braucht, um neue Verbindung zu finden.
 
Mit trennendem Material hast du gearbeitet, Liebe Kerstin. Mit Zäunen. Wie sie hier auf und um den Friedhof sind. Einfriedend. Den Friedhof. Den Bereich um das Mausoleum. Zwischen Weiden und Feldern. Um ihn herum. Um Höfe und Grundstücke.
Mit trennendem was Du am Freidhof beobachtet hast. Zäune und dem, was der Friedhof zum Thema macht. Trennung unwiederbringlich. Durch den Tod. Trauer um diese Trennung sucht hier Form. Findet hier ihren Ort. Für jede und jeden und um jeden und jede einzelne. Dafür ist er da und dafür so wichtig. Für alle da. Ein Ort der Trennung gemeinsam macht und doch individuell lässt.
Darum an den trennenden Zäunen Verbindung, Verknüpfung, Verknöpfung. Jeder Knopf für sich. Für eine Erinnerung. Von einer Person. Für eine Person. Bunt unterschiedlich. Individuell. 
Eine Darstellung von dem, was wir als Pfingstfest feiern werden. Was in sich widersprüchlich klingt und paradox. Ganz verscheiden verbunden sein. Eine bunte Gesellschaft. Das Miteinander in der Kraft des Geistes Gottes. Theologisch gesprochen. Viele Glieder an einem Leib Christi. Davon können wir in als Kirche und Christen Lieder singen. Eins davon Strahlen brechen Viele. Dabei legen wir frei, was es schon an Kunstwerk gibt.
 
Gebet zur Einweihung
Gott, Als Tröstende Kraft erfahren wir Dich und als verbindenen Geist über Grenzen hinweg, als Beweger und Befähiger,
wir bitten Dich für Gemeinssinn und Gemeinwesen, für Orte und Formen, die uns in Vielfalt zusammenbringen und verknüpfen. Das Gemeinschaft herrschen kann voller Unterschiede. Eintracht mit Auseinandersetzung. Und Trösten das Grenzen achtet.
 Wir bitten Dich für die Werte auf Knopf, dass Kunstwerk und den Schwarm, der es gestaltet.  Gib Lust und Energie mitzutun und Freude daran dabei zu sein. Lass es Verständnis finden und Widerspruch produktiv werden. Schenke dem Projekt die Begabung deines Guten Geists, lass deine Kraft und Kreativität lebendig sein bei dieser Sache. Gemeinsam sprechen wir Vater Unser ...
 
Segen
So segne den Menschenschwarm, der dieses Kunstwerk schafft.
So behüte und bewahre, beschwinge und berate Ihr Tun und Lassen der schöpferische und schaffende Gott. Der Vater der Sohn und der heilige Geist.
Geht ans Werk in Frieden. Amen

Erscheinen noch Geheimnisvoll: Dosen für den Knopfautomat

Quelle: Kerstin Schulz